Samstag, August 22, 2009

[Lesen] Unser allerbestes Jahr - David Gilmour



Erster Satz: Als ich neulich an einer roten Ampel halten musste, sah ich meinen Sohn aus dem Kino kommen.


Jesse hat überhaupt keine Lust mehr auf die Schule, kommt nicht richtig zurecht und wird immer frustrierter. Sein Vater David bekommt das mit und entschließt sich seinem Sohn einen ungewöhnlichen Handel vorzuschlagen: er darf die Schule schmeißen, wenn er dafür jede Woche mit ihm drei vom Vater ausgewählte Film guckt (und keine Drogen nimmt).

Das Thema fand ich faszinierend, noch dazu ist es eine wahre Geschichte. Als Filmfan hab ich mich auf viele interessante Filmgespräche gefreut, und als Buchfan auf eine interessante Geschichte, wie so ein Experiment wohl funktioniert. Beides hab ich nicht so wirklich bekommen.

Filme nehmen eigentlich sogar einen relativ kleinen Teil des Buches ein. Nur wenige werden mit mehr als einem Satz gewürdigt, und dann bleibt es auch meistens sehr oberflächlich. Trotzdem gab es ein paar interessante Gedanken in dem Buch. Allerdings macht Gilmour auch relativ schnell klar, dass er seinen Sohn nicht mit den Filmen "erziehen" will, sondern dass die Filme nur eine Möglichkeit für ihn sind, Zeit mit ihm zu verbringen. Hier hätte ich mir also mehr erhofft...

Als Geschichte ists leider ziemlich belanglos. Es ist eben eine relativ typische Geschichte eines Teenagers, aus der "distanzierten" Sich seines Vaters. Damit bleibt auch hier alles relativ oberflächlich, und selten wirds wirklich interessant. Meistens gehts um das Liebesleben von Jesse, und so richtig spektakulär ist das dann auch nicht.

So bleibt eine gute Idee, die leider relativ oberflächlich und teils auch belanglos umgesetzt wurde. Hier zollt der Autor wohl seiner "wahren" Geschichte Tribut, die für die beteiligten vielleicht groß war, für Unbeteiligte aber eher relativ gewöhnlich.

Fazit: Kurzes Buch für Zwischendurch, leider trotz interessanter Ausgangssituation relativ unspektakulär und belanglos.

3 von 10

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