Dienstag, April 12, 2011

[Film] World Invasion: Battle Los Angeles



World Invasion: Battle Los Angeles
von Jonathan Liebesman
mit Aaron Eckhart und Michelle Rodriguez

"Shoot everything that`s not human!" - das Zitat fasst den Film eigentlich auch schon ganz gut zusammen. Hier trotzdem noch einmal die Geschichte in aller Kürze:

Aliens überfallen die Erde - wohl um sie wegen dem Wasservorkommen zu kolonisieren. Und da sind die Menschen natürlich im Weg und müssen vernichtet werden. In Los Angeles sammelt sich das Militär. In 3 Stunden soll ein ganzer Stadtteil weggebombt werden. Bis dahin sollen die Marines die letzten Überlebenden aus dieser Zone retten. Und der Film folgt einem dieser Squads.

World Invasion: Battle Los Angeles wird oft mit Independence Day verglichen - ich würde ihn wohl eher mit Black Hawk Down vergleichen. Denn auch World Invasion setzt viel auf Realismus, und hat vieles von dieser "Militärromantik". Allerdings krankt der Film an allen Ecken und Enden.

Die Wackelkamera ist ja aus dem modernen Actionfilm nicht mehr wegzudenken - gerade um ein Gefühl von Realismus herzustellen, wird ja immer wieder darauf zurückgegriffen. Hier hat man es vielleicht etwas übertrieben. Aber im Endeffekt ist das wohl Geschmackssache.

Im Gegensatz zu den Charakteren. So richtig kennenlernen tut man keinen, also baut man auch zu keinem so etwas wie eine Bindung auf. Dazu sind noch alle langweilig, weil sie im gleichen Maße "gut" sind. Keiner der mal zu brutal/blöd/schießwütig/arrogant oder sonst irgendetwas ist. Alle in dem Film sind farblose Helden.

Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt - der Heroisierung. Man könnte fast glauben, der Film wäre ein Werbevideo der Marines. Denn die Soldaten vereinen so ziemlich alle positiven Eigenschaften, geben nie auf, kämpfen für das Gute, sind Kameradschaftlich, haben immer einen heldenhaften Spruch auf den Lippen und sind einfach überzeichnet. Würden sie nicht gegen Aliens sondern gegen Iraker oder so kämpfen, wäre der Film politisch höchst fragwürdig.

Wenn man davon ausgeht, dass es Antikriegsfilme und Kriegsfilme gibt - dann ist das hier auf alle Fälle ein Kriegsfilm. Waffen- und Militärfans dürften hier ihre wahre Freude haben - so hart der Krieg auch ist, so "cool" und "wichtig" ist er in World Invasion.

Doch was dem Film vor allem fehlt - und was andere "ähnliche" Filme wie District 9 oder auch Cloverfield hatte, war so etwas wie (jetzt fehlt mir ein besseres Wort) eine Seele... Figuren mit denen man fiebert und eine Geschichte die einen packt. World Invasion ist lediglich eine Aneinanderreihung von Actionszenen.

Macht es das wenigstens gut? Yoa - ist schon in Ordnung. Wen die Wackelkamera nicht stört, und wer dieses heroisierende Militärtum mag, dem wird wohl auch die Action gefallen.

Fazit: Alles in allem aber eine vergebene Chance. Trailer war cool, Plakat machte was her - und eine Alieninvasion in einem realistischen Kriegsfilm zu verpacken hätte mir eigentlich auch gut gefallen. So bleibt World Invasion: Battle Los Angeles aber ein stellenweise unfreiwillig komischer Film, den man schnell wieder vergessen hat.

3 von 10

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